Returning to Coruscant....

Michaels Augen funkelten. Er fand das alles mal so überhaupt nicht gut und auch wenn Gorid ihm bedeutete, ruhig zu bleiben, fiel es ihm schwer das alles einfach auf sich beruhen zu lassen. Er selbst stammte nicht von Karadon. Im Grunde ging ihn dieser ganze Krieg nichts an, aber er kämpfte dennoch für die Menschen, und gegen die künstlichen Intelligenzen. Da musste ein Volk, das selbst davon betroffen war, so wie die Jungs und Mädels von Talaani 4, doch eigentlich fünfmal zu den Waffen greifen? Anstatt sich einfach neutral zu verhalten, oder gar Abkommen mit den KI’s zu schließen? Nein, dieses Verhalten wollte sich ihm nicht wirklich erschließen, und er verstand wohl, warum Gorid jene Wesen mit Verachtung strafte. Helfen würde das Gorid allerdings nicht. Hilfe würde er aber brauchen.

Michael legte erneut die Hand auf Gorids Schulter. Sie würden eine Lösung finden. Irgendeine. Dann trat er beiseite, um den Weißanzugfuzis Platz zu machen, die Gorid irgendwas verabreichten. Auch wenn sie vermutlich lieber gesehen hätten, dass er sich einfach abwendete, tat er ihnen diesen Gefallen nicht, sondern wachte mit Argusaugen über jede ihrer Aktionen. Wer ein Abkommen mit der Foundation hatte, der war womöglich auch dazu fähig, sie an ebenjene zu verkaufen. Michael wollte sich lieber nicht ausmalen, welchen Wert Gorid für sie hatte. Eigentlich war es ja fast Ironie, dass sie nicht bemerkt hatten, wen sie da in ihrem Labor auseinander genommen hatten. Glück im Unglück. Er spürte ein Vibrieren an seinem Gürtel und warf einen kurzen Blick darauf. Es handelte sich um eine eingegangene Nachricht, Michael jedoch entschied sich, sie vorerst nicht anzusehen. Gorid war wichtiger.

Die Wahl nach Coruscant zu gehen war dennoch nicht wirklich eine Wahl. Zwar würde man Gorid dort wieder gesund machen können, aber ob er den Planeten dann jemals wieder verlassen würde, blieb fraglich. Die blaugrauen Augen schimmerten sachte, während er schweigend zu seinem Freund hinüber sah. Normalerweise konnte Gorid sehr gut auf sich selbst aufpassen. Im Augenblick allerdings erschien er ihm so schutzlos, so verwundbar, und Michael begriff, dass er im Moment alles war, was zwischen Gorid und dem Rest des Universums stand. Er durfte sich nicht einfach so beiseite schieben lassen.

Valyan warf seinem Bruder einen kurzen, nachdenklichen Blick zu. Denken mochte ja im Allgemeinen nicht so ihre Stärke sein – war es auch nicht wirklich, für’s Pläne schmieden gab es andere – aber wenn es darum ging, zu handeln ohne zu denken oder die Konsequenzen einzubeziehen, dann waren sie sicherlich Meister. So kam es, dass auch nun ein kurzes Grinsen über sein Gesicht huschte. „Mh. Delango will ihn in Coruscant? Lässt sich einrichten.“ Er sah wie Tarastan ihn kurz verdutzt anblickte. Valyan grinste erneut. „Lassen wir Tash hier um auf Ty aufzupassen, und Delango hinzuhalten, während wir uns den Jedi schnappen und ihn nach Coruscant bringen.“ Immer noch Fragezeichen in den Augen seines Bruders. „Coruscant. Nicht Jedi Tempel.“ Er deutete auf ihre Gleiter. „Damit sollten wir es eigentlich schaffen, unbemerkt nach Coruscant zu kommen. Wir suchen uns nen Doktor, der den Jungen behandeln kann, und schaffen ihn anschließend… irgendwo andershin. Wahlweise zurück auf seinen Planeten.“ Würde Delange nicht gefallen, wenn er dahinter kam, aber was wollte die Type schon ausrichten? Er konnte sie ja schlecht feuern. Dann würde er die Squad gleich begraben gehen können. Was hatten sie denn zu verlieren? Im Grunde nichts. Der einzige Grund, weswegen sie sich bisher am Riemen gerissen hatten, war Ty gewesen. Der war im Moment ausgeschalten. Da konnten sie doch auch ne Runde rumrandallieren?

Tarastan dachte einen kurzen Moment nach. "Ist riskant...." murmelte er. "Die Jedi sind leider nicht blöd... außerdem... spüren die Dinge..."
Er verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich an einen Gleiter. "Aber versuchen können wir es..."
Was blieb ihnen denn für eine Wahl? Hier würde Gorid nicht geholfen werden und stabilisieren hin oder her, lange machte es der Jedi nicht mehr. Auch wenn er ganz schön zäh war... das musste man ihm ja zugestehen...
Ty hier zurückzulassen passte ihm auch nicht... und dann auch noch mit Delango... das würde Tote geben...
Tarastan biss sich auf die Lippe, versuchte aber seine Gedanken zu verbergen. Jetzt war keine Zeit für Schwarzmalerei.

Gorid spürte eine angenehme Kühle durch seine Adern fließen und schloss erneut die Augen. Ihm war nicht ganz klar wie es jetzt weitergehen sollte. Immerhin hatten die Piloten ja ihr Möglichstes versucht, um ihn nicht nach Coruscant zu bringen- wofür er ihnen sehr dankbar war.
Aber was nun?
Er wollte nach Hause... aber natürlich sah er ein, dass das nicht möglich war. Er hoffte nur, der Widerstand würde nichts Dummes tun und sich weiterhin versteckt halten...

ooc: hat wieder öööööös und üüüüüüs und äääääääs und ßßßßßßßßs....!!

Valyan hob eine Augenbraue und sah seinen Bruder schief an. "Hör mal, Rastan, wenn du nen besseren Plan hast, dann raus damit." Und ansonsten Maulhalten. Dass es gefährlich, riskant und wahrscheinlich völlig bescheuert war, wusste er selbst, das musste Rastan ihm nicht erst sagen.
Wahrscheinlich hatte sein Bruder den knurrigen Tonfall nicht verdient, aber Valyans Laune verschlechterte sich quasi von Minute zu Minute. Und Rastan wusste wenigstens, wie er ihn nehmen, wie er ihn anpacken musste.
Sah im Moment aber nicht so aus, als ob Tarastan einen besseren Einfall haben würde und so fuhr Valyan damit fort, über seinen Plan zu grübeln. Natürlich war der Plan nicht gut. Er hatte Schwächen und Valyan wusste darum. Aber so lange er keinen Weg sah, diese zu beseitigen oder niemand mit etwas besserem aufwarten konnte, war es so ziemlich alles, was sie tun konnten.
"Ist doch besser als hier rumzusitzen, zu zusehen und nichts zu tun." Und wenn alle Stricke rissen, dann konnten sie immernoch... nun ja... mit Obi Wan reden, oder so. Vielleicht.

Michael hob den Kopf und sah zu ihren neuen, alten Begleitern hinüber. Die Piloten standen bei ihren Gleitern, hatten die Arme vor der Brust verschränkt und sie sahen beide nicht sonderlich glücklich aus. Ihr Chef unterhielt sich mit der Vetra und die Frau mit den hübschen kleinen Öhrchen war mit den Medi-Leuten nach drinnen gegangen um nach dem Jungen zu sehen.
Er bemerkte, wie Gorid sich auf die Lippen biss, und wandte ihm seine Aufmerksamkeit erneut zu. "Sieht aus, als wäre Coruscant unumgänglich." Sagte er leise, zähneknirschend. Es war umsonst gewesen. Er hatte umsonst alle Hebel in Bewegung gesetzt, hatte umsonst all seine Energie darauf verschwendet, Gorid die Reise nach Coruscant zu ersparen. Er betrachtete seinen Freund nachdenklich, und Zweifel kamen in ihm auf. Was sollte er nun tun? Er hatte versprochen, Gorid nicht von der Seite zu weichen, aber in Coruscant würde er das Versprechen nicht halten können. Vielleicht würde es auch besser sein, wenn er einfach wieder nach Karadon zurückkehrte?
Er konnte helfen... er konnte kämpfen. So lange, bis Gorid wieder zurück sein würde.

Erneut vibrierte der kleine Kommunikator an seinem Gürtel, und Michael erinnerte sich, dass da noch eine Botschaft auf ihn wartete. Er nahm den Kommunikator zur Hand, und machte einige Schritte von Gorid weg, so dass auch keiner der Meditypen ihn würde belauschen können.
Dann presste er den Übertragungsknopf. Eigentlich war der Kommunikator für Hologramme vorgesehen. Da die KI's Hologrammsignale jedoch aufspüren konnten, arbeiteten sie lediglich mit Audiofrequenzen. "Ja?" Fragte er mit gedämpfter Stimme und nachdem zunächst nur ein Knistern zu hören war, vernahm er Sekunden später eine Stimme. "Michael? Bist du da?"
Klang nach Sioru. Fähige junge Frau. Gute Soldatin. Vertrauenswürdig.
"Klar bin ich da." Antwortete er ruhig, wenn auch nicht ganz so ruhig wie gewünscht. "Wie geht es Gorid?"
"Er lebt." War wohl die vordringlichste Frage gewesen. Konnte er verstehen.
"Gut. Michael... du darfst nicht ohne ihn zurückkommen."
Wie? Was? Warum?
"Es gibt hier... es gibt Gerüchte... Anschuldigungen.. gegen dich, Michael."
"Anschuldigungen?" Wiederholte er, nun doch etwas verdutzt. Okay, das begriff er nicht so ganz. "Was für Anschuldigungen?"
Sioru zögerte kurz. "Die glauben, du hättest Gorid an die KI's verraten."
Ähhh, ja. Klar. Deswegen riskierte er auch Kopf und Kragen um ihn zu befreien, türlich. Das musste ja aussehen als würde er mit den KI's Kollaborieren. So ein Schwachsinn!
"Sei vorsichtig, Michael. Mir scheint, ihr beide hättet nicht nur Freunde in der Resistance. Du bist die Gorids Stütze. Wenn du fällst, wird Gorid mitfallen." Dann brach die Verbindung auch schon ab, und Michael konnte nichts weiter tun, als den schwarzen Kommunikator unwillig anzustarren.

Tash kam nach einiger Zeit wieder und gesellte sich zu Tarastan und Valyan.
"Sie sagen, dass die Kopfwunde böse aussieht." erklärte sie ein wenig leiser als sonst. "Und können auch nicht abschätzen inwieweit sie ihn in Zukunft beeinträchtigen wird... oder ob." Tash hüpfte von einem Bein aufs andere. "Außerdem kaputte Hand, kaputtes Knie und kaputte Rippen. Muss wohl ungünstig gestanden haben, als er erwischt wurde und den Abhang hinunter gestürzt sein."

Tarastan gab einen unbestimmten Knurrlaut von sich. "Und wann wissen die was Genaues?" Tash zuckte mit den Schultern. "Wenn sie fertig sind... oder Ty aufwacht, nehme ich an."
Toll.

Gorid schloss die Augen. Sollte er einfach einwilligen nach Coruscant zu gehen? Sollte er es riskieren? Hatte er nicht gelernt, einen Schritt nach dem anderen zu machen? Wie wäre es damit erst einmal wieder gesund zu werden und sich dann um alles andere zu kümmern? Was nützte es ihm, wenn er jetzt alles wollte und dann nicht überlebte? Er brachte nicht nur sich in Gefahr, sondern auch die wackeren Piloten... Außerdem würden die Jedi ihn kriegen, wenn sie wollten. Wahrscheinlich strahlte er schon jetzt dermaßen in die Macht hinaus, dass man ihn von überall her wahrnehmen konnte...